Wachstum in schwieriger Zeit
‒ Giro- und Tagesgeldkonten wachsen um 4 Prozent
‒ Sparkassenertrag für die Region bei 26,3 Millionen Euro
‒ Kundengeschäft steigt auf über 19 Milliarden Euro
‒ Technische Fusion vom 19. bis 21. April
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16.03.2024 Westmünsterland (pi). Überdurchschnittlich positiv haben sich die Kredite, Einlagen und Wertpapiere von Kundinnen und Kunden der Sparkasse Westmünsterland im Jahr 2023 entwickelt – bis hin zu einem „Bauspar-Boom“.
„Wir investieren weiter in hochwertige Beratung und Ausbildung, in unsere Standorte sowie deren Sicherheit und in die Finanzierung der Transformation“, sagt Vorstandsvorsitzender Heinrich-Georg Krumme. Das Kundengeschäftsvolumen ist um gut sechs Prozent auf 19,7 Milliarden Euro gestiegen.
Noch im Herbst war wegen der vielen geopolitischen und wirtschaftlichen Umbrüche mit einem Konjunktureinbruch gerechnet worden. Dieser ist bisher ausgeblieben. „Es zeichnet sich aktuell eine leichte Erholung der Konjunktur in der Region ab, wenngleich Unsicherheiten weiter bestehen“, so Heinrich-Georg Krumme. Die Entwicklung der Sparkasse zeige, dass sie als verlässliche Partnerin für die Menschen im Westmünsterland da sei.
Kreditgeschäft
Mit über 1,4 Milliarden Euro an neuen Finanzierungszusagen war das Kreditgeschäft erneut lebhaft (Vorjahr: 1,9). Prägend waren die klassischen Investitionen durch unsere mittelständische Kundschaft, auf die rund zwei Drittel des Neugeschäfts entfallen. Spürbar waren auch Aktivitäten für die Transformation der Wirtschaft und Energieversorgung, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien. „Rund 84 Millionen Euro haben wir hierfür bereitgestellt“, berichtet Vorstandsmitglied Jürgen Büngeler. Das sei mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Niveau der Vorjahre. Weitere Projekte seien bereits in der Planung.
Neu eingeführt wurde im vergangenen Jahr für alle Kreditinstitute, dass bei der Kreditvergabe auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden müssen. „Dazu gehört beispielsweise die Frage nach CO2-Emissionen, dem Wasserverbrauch und der Energieeffizienz“, erläutert Jürgen Büngeler. Perspektivisch werde so das bekannte und bewährte Unternehmensrating erweitert. Schritt für Schritt würden künftig diese Aspekte thematisiert, beginnend bei den großen Unternehmen. „Wir unterstützen unsere mittelständischen Kunden bei dieser Entwicklung, können ihnen so wertvolle Hinweise für die Unternehmenssteuerung geben und Investitionen begleiten“, so Jürgen Büngeler.
Wohnen im Westmünsterland
Spürbar zurückgegangen sind die Finanzierungen von Neubauten und Immobilien. Mit 581 Millionen Euro lag das Volumen rund 44 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Der Rückgang hat sich in den vergangenen Monaten verlangsamt. Unterstützend wirken leicht gefallene Preise für Bestandsimmobilien, Tarifsteigerungen bei Gehältern, zuletzt die leicht gesunkenen Bauzinsen und die Wiederauflage von Förderprogrammen. „Für eine Umkehr des Trends reicht das noch nicht, doch genau dies müssen wir angesichts des Bedarfs an Wohnraum zusammen mit allen Beteiligten erreichen“, sagt Vorstandsmitglied Norbert Hypki. „Wir müssen Investoren – ob privat oder gewerblich – ermutigen. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen.“
So schaffe die Sparkasse gemeinsam mit der Wohnbau Westmünsterland beim Großprojekt „7-Höfe“ in Bocholt 375 Wohnungen unterschiedlicher Wohnformen: Studentisches, betreutes und integratives Wohnen werden ergänzt durch einen Quartierstreff und eine Kita. „Die Arbeiten gehen zügig voran. Die ersten Mieter sollen Mitte 2025 einziehen“, so Norbert Hypki. Dieses Modell der Zusammenarbeit habe positive Reaktionen aus weiteren Kommunen erfahren. Norbert Hypki: „In zwei Orten laufen bereits konkrete Gespräche für Wohnbauprojekte“.
In Summe wuchs der Gesamtbestand an Krediten zum Jahresende 2023 um 294 Millionen Euro auf 8.500 Millionen Euro (+ 3,6%).
Zinswende: Kunden legen mehr in Wertpapieren an
Das Jahr 2023 war geprägt von der Rückkehr der Zinsen: Nach Jahren der Negativ- und Niedrigst-Zinsphase hatte die Zinswende sehr lange auf sich warten lassen – und kam dann ungewöhnlich schnell und stark. „Unsere Kundinnen und Kunden sind insgesamt nicht auf Lockangebote hereingefallen, die oft nur für ein paar Monate, unter bestimmten Bedingungen gelten“, sagt Heiko Hüntemann, stellvertretendes Vorstandsmitglied.
„Unsere Beraterinnen und Berater haben vielmehr mit attraktiven Konditionen und tragfähigen Anlagekonzepten überzeugt“, sagt Heiko Hüntemann. 660 Millionen Euro haben sie neu angelegt; das sind
3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Etwa je zur Hälfte flossen die neuen Mittel in Anlageformen bei der Sparkasse beziehungsweise in Wertpapiere, vorrangig in festverzinsliche Anleihen wie auch Investmentfonds.
Die Einlagen stiegen um 4,4 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro, die Wertpapierdepots um fast 20 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Rechnerisch haben die Kundendepots Kursgewinne von 176 Millionen Euro erzielt.
Fusion der Sparkassen Westmünsterland und Haltern am See
Der Zusammenschluss der Sparkassen Westmünsterland und Haltern am See verlaufe wie geplant und reibungslos, so Heinrich-Georg Krumme. Zwischen dem 19. und 21. April stehe noch die Vereinigung der Datenbestände an. Hinweise für alle Kundinnen und Kunden dazu stehen ab sofort auf der Sparkassen-Homepage www.sparkasse-westmuensterland.de bereit.
Sparkasse investiert in Standorte
Kräftig investiert hat die Sparkasse Westmünsterland in ihre Standorte. Die Beratungscenter in Isselburg und Ahaus-Alstätte sind umfassend modernisiert und wiedereröffnet worden. Am kommenden Sonntag (17.3.) wird im neuen Beratungscenter Rosendahl die Eröffnung gefeiert. Am 5./6. April (Freitag und Samstag) folgt das Beratungscenter in Reken, das nach der Geldautomaten-Sprengung im letzten Jahr vollständig renoviert wurde. Darüber hinaus hat die Sparkasse seit Anfang 2023 sechs neue, separat stehende und gegen Sprengungen besonders geschützte SB-Filialen errichtet in Nienborg, Ellewick, Lünten, Capelle, Merfeld und Hausdülmen. „Mit diesen und weiteren Maßnahmen wie zum Beispiel Farbe in allen Geldautomaten haben wir die Sprengungen stoppen können“, sagt Norbert Hypki. Absolute Sicherheit gebe es zwar nicht, doch seien die Gegenmaßnahmen sehr erfolgreich.
„Es gibt außerdem einen Standort der Sparkasse, der von überall aus erreichbar ist: unsere Direktfiliale“, so Norbert Hypki. Hier bieten 29 Kundenberaterinnen und -berater per Video und Telefon dasselbe persönliche Angebot wie in den Beratungscentern. „Wir kümmern uns inzwischen um über 42.000 Kundinnen und Kunden“, erläutert Sandra Fingerhut, Leiterin eines von zwei Direktfilialteams. Das kombinierte Angebot aus Beratungscentern, Direktfiliale, Online-Banking und App decke die vielfältigen Anforderungen der Kundinnen und Kunden ab. „Wir sehen dies auch an den Daten: Die Nutzerzahlen von Online-Banking und E-Postfach wachsen zweistellig“, so Sandra Fingerhut. Die Sparkassen-App belegte bei unabhängigen Tests regelmäßig Platz 1.
Kartenzahlungen im Alltag angekommen
Gewachsen ist auch die Zahl der Giro- und Tagesgeldkonten, um rund 17.700 auf insgesamt rund 458.000. Für einigen Wirbel hatten in 2023 Meldungen über das Zahlungsverfahren Maestro gesorgt. Neben dem in Deutschland vorherrschenden Girocard-Verfahren ermöglicht das Maestro-Verfahren den Einsatz der Sparkassen-Card auch im Ausland. Dieses Verfahren erhält praktisch ein Upgrade: Es bietet alle bisherigen Funktionen und ist darüber hinaus zusätzlich auch online und mobil nutzbar. „Unsere Kundinnen und Kunden können entspannt sein: Ihre Sparkassen-Card zum Girokonto bietet alle Funktionen“, erklärt Heiko Hüntemann. Die Karten werden sukzessive ausgetauscht.
Ausbildung und Arbeit mit Perspektive
45 junge Menschen haben jüngst ihre Ausbildung bei der Sparkasse abgeschlossen. Alle haben ein unbefristetes Übernahmeangebot erhalten, 41 haben dies angenommen und sind mit ihren neuen Aufgaben ins Berufsleben gestartet. Heinrich-Georg Krumme freut sich über diesen Zuspruch: „Wir brauchen engagierte Nachwuchskräfte, wir bieten ihnen attraktive Tätigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten.“ Die hohe Zahl an Auszubildenden führe auch dazu, dass die Sparkasse mit einem Durchschnittsalter von rund 42 Jahren vergleichsweise sehr jung sei.
Auch Berufserfahrene haben laufend die Möglichkeit, Teil des Teams der Sparkasse Westmünsterland mit über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu werden.
Sparkassen-Ertrag für das Westmünsterland
26,3 Millionen Euro flossen in 2023 von der Sparkasse direkt für die Gesellschaft und die Menschen als Rendite in die Region zurück (Vorjahr: 16,9). Neben den Gewerbesteuern und Ausschüttungen ist hierin auch das gemeinnützige Engagement durch Spenden der Sparkasse und Förderungen der sechs Sparkassenstiftungen enthalten. Fast 1.000 Mal sind gemeinnützige Projekte gefördert worden.
Online-Spendenaktionen und Ehrenamtspreise
Der nächste Spendenmarathon auf der Spendenplattform www.gut-fuer-das-westmuensterland.de beginnt am Freitag (12.4. um 9:00 Uhr) und endet am Sonntag (14.4. um 23:59 Uhr). Gemeinnützige Vereine und Träger für Projekte im Westmünsterland können sich registrieren und mitmachen. „Für diese Aktion stellen wir 40.000 Euro bereit, die anteilig auf alle teilnehmenden Projekte verteilt werden“, sagt Heinrich-Georg Krumme. Weitere solcher Aktionen sind für 2024 in Planung.
Auch die Auszeichnungen durch die Städte und Gemeinden von Menschen, die sich besonders ehrenamtlich engagieren, setzt die Sparkasse fort und stellt hierfür jeweils 3.000 Euro bereit. „Auch auf diese Weise fördern wir seit fast 20 Jahren Nachhaltigkeit in all ihren Facetten“, sagt Heinrich-Georg Krumme.
Mit dem Geschäftsjahr 2023 der Sparkasse Westmünsterland gut zufrieden ist der Vorstand mit Heinrich-Georg Krumme (Vorsitzender, stehend), Jürgen Büngeler (2.v.l.), Norbert Hypki (rechts), Heiko Hüntemann (stv., links) und Sandra Fingerhut, Leiterin eines von zwei Direktfilialteams.