Gemeinderat unzufrieden mit dem
Personalmanagement der NordWestBahn

Ratssitzung NordWestBahn EF17.05.2019 Reken (bli). Vertreter der NordWestBahn (NWB) und des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) stellten sich in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag den kritischen Äußerungen und Fragen der Ratsmitglieder.

Seit August 2018 wird für die Bahnlinie RB 45 (Dorsten – Coesfeld) auf der Teilstrecke Maria Veen und Coesfeld Busse und Taxis eingesetzt. Erst sollte das Problem Anfang Mai 2019 behoben sein. Doch sehr kurzfristig teilte die NWB mit, dass der Schienenersatzverkehr noch bis August 2019 den Bahnfahrern zur Verfügung stehen wird. Bereits auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag der letzten Woche forderten die Fraktionsmitglieder, aufgrund dieser inakzeptablen Situation, auf der Ratssitzung eine Resolution an die NordWestBahn, den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, den Zweckverband SPNW Münsterland und den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zu verabschieden. (siehe auch Bericht vom 08.05.2019)

Ratssitzung NordWestBahn NWB NWLFoto (stehend von lks.) Björn Brinkmeier (NWB), Benjamin Müller (NWL)

Björn Brinkmeier von der NWB erklärte auf der Ratssitzung den Ausfall der Züge damit, dass zur Zeit Lokführer aufgrund von Krankenständen und Abgängen fehlen. Außerdem hätte sich seit Anfang Mai die Lage auf dem Lokführermarkt verschlechtert. Aktuell werden neue Leute in ihrem Unternehmen ausgebildet. Die Ausbildung dauert rund zehn Monate. Zusätzlich wirbt die NWB aktuell in verschiedenen Medien, wie beispielsweise Print, TV und Radio, für den Beruf des Lokführers. Daher äußerte sich Björn Brinkmeier zuversichtlich, dass voraussichtlich ab August 2019 die Bahnstrecke wieder in Betrieb genommen werden kann.

Ratssitzung NordWestBahn Diskussion

Benjamin Müller von NWL erläuterte, dass für den Zweckverband die aktuelle Situation ebenso wenig zufriedenstellend ist. „Ausfälle in dem Maße sind nicht mehr akzeptabel.“ Laut seiner Aussage „aufgrund der miserablen Leistung und des schlechten Organisationsverfahrens“ hätte es bereits Gespräche mit dem Vorstand der NWB gegeben. „Wenn ein Zug nicht fährt, wird er nicht bezahlt.“ Die NordWestBahn wurde vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe abgemahnt. Zukünftig sollen bei den Ausschreibungen genaue Personalvorgaben vertraglich gesichert werden .

Ratssitzung NordWestBahn Ratssitzung

Die Ratsmitglieder kritisierten insbesondere, dass die NWB erst nach der Abmahnung handeln würde, obwohl das Problem bereits seit Jahren bekannt ist. Ebenso wird die Aussage angezweifelt, dass mit den Leuten, die sich zur Zeit in der Ausbildung befinden, das Problem gelöst ist. Im Laufe der Sitzung wurde von Seiten des Rates eine außerordentliche Kündigung der NWB zur Diskussion gestellt. Doch Benjamin Müller vom NWL wies diesen Vorschlag ab, weil die Folge wäre, dass, bis ein neuer Vertragspartner die Bahnlinie übernimmt, kein Zug mehr fahren würde. Dieser Zeitraum könne sich über Monate und Jahre hinziehen. Der Vertrag läuft noch bis zum Jahr 2025. Dann wird die Strecke mit verbesserten Vorgaben bezüglich Personalmanagement und Qualitätsmerkmale neu ausgeschrieben.

Bürgermeister Manuel Deitert betonte in seinen Schlussworten, „dass es insbesondere in Zeiten der Mobilitätswende ein großer Wunsch der Bevölkerung ist auf die Bahn umzusteigen.“ Die Gemeinde Reken hat für die Modernisierung der Schienenstrecke öffentliche Mittel in zweistelliger Millionenhöhe bereitgestellt.

Die Ratsmitglieder sprachen sich einstimmig für die Resolution aus.

Free Joomla! template by Age Themes

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok